Neuaufstellung des Flächennutzungsplans – Gemeindeentwicklung bis 2030
In der Entwicklung der Gemeinde Kritzmow geht es voran. Mit Ausblick auf die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2030, wurde ein neuer Flächennutzungsplan entworfen. Der derzeitige F-Plan der Gemeinde Kritzmow beinhaltet insbesondere die im Zeitraum von 1996 – 98 abgestimmte Gemeindeentwicklung. Daher war eine Aktualisierung, Überarbeitung und Fortschreibung des Flächennutzungsplanes erforderlich geworden.
Zum Jahresende wird der Vorentwurf des neuen Flächennutzungsplans der Gemeinde Kritzmow im Amt Warnow-West öffentlich ausgelegt. Laut öffentlicher Bekanntmachung ist dieser dort vom 25.11. – 28.12.2015 einsehbar. In dieser frühen Planungsphase sind alle Einwohner der Gemeinde dazu aufgerufen, sich über die vorgesehene Ausrichtung der künftigen Gemeindeentwicklung zu informieren.
Eine detaillierte Analyse in den Orten des Gemeindegebietes hat mögliche Planungsreserven, Empfehlungen, Grenzen und bestehende Potentiale aufgezeigt. Nach Einschätzung der Gemeindevertretung bedarf es einer weiterhin moderaten Einwohnerentwicklung. Denn aufgrund des schnellen Wachstums und starken Anstiegs der Einwohnerzahlen in den letzten 20 Jahren, gilt es entstandene demographische Wellen in den Altersgruppen auszugleichen.
„Nur bei einer Verstetigung dieses natürlichen Prozesses wird es möglich sein, die inzwischen erreichte gute Ausstattung mit Einrichtungen des Gemeinbedarfs, wie Schule, Hort, Kita, Krippe, Jugendclub oder Feuerwehr und einer Versorgungsinfrastruktur, mit Einkaufsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung oder Post- u. Bankdienstleistungen zukunftsfähig zu erhalten.“, so Wilfried Millahn, beauftragter Architekt für Stadtplanung.
Die Planungsziele des neuen Flächennutzungsplanes konzentrieren sich auf eine differenzierte Wohnungsbauentwicklung.
Zum einen gilt es sich auf den zunehmenden Bevölkerungsanteil der Altersgruppe ab 65 Jahre und einen beginnenden Prozess des Generationenwechsels im Wohnungsbestand einzustellen. In diesem Zusammenhang sieht es die Gemeindevertretung als wichtig an, altersgerechte Wohnraum- und Betreuungsangebote zu schaffen, um Wanderungsverluste aufzufangen.
Andererseits gilt es weitere Einwohner dazuzugewinnen. Bis 2030 hat sich die Gemeindevertretung ein Entwicklungsziel von 500 Einwohnern – Wanderungsgewinn plus natürliche Bevölkerungsentwicklung – gesetzt. Für die Gemeindevertretung ein wichtiger Konzeptbestandteil zur Erreichung einer tragfähigen Gemeinde- und Einwohnergröße. Diese Ausrichtung ist erforderlich, um einen langfristig stabilen Gemeindehaushalt zu sichern und um planerisch zur Werthaltigkeit des Wohneigentums der Gemeindebevölkerung beizutragen.
Das Planungsziel bis 2030 beinhaltet etwa 25% des Zuwachses der 1990-er und 2000-er Jahre. Dafür werden schwerpunktmäßig in Kritzmow sowie in kleineren Entwicklungsflächen in Klein Schwaß und in Groß Schwaß insgesamt 11,2 ha Wohnbauflächen vorgesehen.
Zur Berücksichtigung verkehrlicher Auswirkungen, soll die Ortsdurchfahrt in Kritzmow entlastet werden. Dazu ist vom Stover Weg (Höhe Birkenweg) über den Biestower Weg (zwischen HNr. 25 und 26) zur Satower Straße (Höhe Tankstelle) eine neue Anlieger-Erschließungsstraße vorgesehen. In dem neuen Knotenpunkt L10 (Satower Straße) soll auch die K 41 (Kastanienallee) neu angebunden werden, um insbesondere den Schwerlastverkehr aus dem Schulweg zu verlagern und die Kreuzung an der Satower Straße zu entlasten.
Im Bereich der gewerblichen Entwicklung soll im Ergebnis der Flächen- und Standortanalyse die bisherige Flächenbevorratung größtenteils aufgegeben werden (17,65 ha). Die Gemeindevertretung plant hier, Entwicklungspotenziale nur noch an vorhandenen Standorten für den Flächenbedarf bestehender Unternehmen vorzuhalten und eine kleinflächige Entwicklungsreserve für kurzfristige Ansiedlungsbegehren kleinerer Unternehmen zu sichern. Das bisherige gewerbliche Flächenpotenzial zwischen dem Karauschensoll und der B 103 bleibt nur noch einer bedarfsinitiierten Flächenentwicklung im Rahmen des interkommunalen Gewerbeflächenmanagements vorbehalten. Der Standort Groß Schwaß (Tannenweg) soll wegen seiner ungünstigen Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz nicht weiterentwickelt werden.
Bis Ende Dezember ist der Vorentwurf des Flächennutzungsplanes einsehbar. Über die weitere Entwicklung werden wir Sie hier gerne informiert halten.
Redaktion Öffentlichkeitsarbeit und Wilfried Millahn, Architekt für Stadtplanung